Ein toter junger Mann, ein altpersisches Salzbergwerk und eine archäologische Ausgrabung – sie stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung „Tod im Salz. Eine archäologische Ermittlung in Persien“. Die Ausstellung im Erdgeschoss unseres Sonderausstellungsgebäudes DBM+ thematisiert die archäologische Forschungsarbeit rund um das Salzbergwerk von Chehrābād im heutigen Iran. Dort fanden iranische Arbeiter 1993 den mumifizierten Kopf eines Mannes. Er ist der erste von insgesamt 8 „Salzmännern“, die bis heute gefunden wurden. Der Älteste ist circa 2.400 Jahre alt. Auch ein junger Mann – Salzmann 4 – kam bei einem Grubenunglück vor 2.400 Jahren ums Leben. Er ist mitsamt seiner Ausrüstung durch das Salz mumifiziert worden.
Diese Funde sind einzigartig. Die „Salzmänner“ sind die einzigen bis heute erhaltenen Beispiele im Salz mumifizierter Menschen. In jahrelanger archäologischer Ermittlungsarbeit untersucht ein internationales Team das Leben, die Arbeit und das Sterben von Bergleuten im antiken Persien.
Die Ergebnisse zeigen wir Ihnen in unserer Sonderausstellung. Dort können Sie Salzmann 4 und den Salzberg von Douzlākh, in dem die Salzmänner gefunden wurden, genauer unter die Lupe zu nehmen – digitale Anwendungen wie Augmented Reality machen dies möglich.
Und „Salzmann 4“ bekommt in der Ausstellung einen Namen: „Farshid“. Wie sah sein letzter Tag aus? In einer Graphic Novel rekonstruieren wir die möglichen letzten Tage des jungen Farshid.
Im digitalen Rundgang können Sie drei Ausstellungsteile besuchen:
Die Sonderausstellung "Tod im Salz" finden Sie in Ebene 1 des digitalen Rundgangs.
In Ebene 2 stellen wir weitere spannende Forschungsprojekte aus Iran vor: Die Projkekte des Schwerpunktprogrammes (SPP) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „Das iranische Hochland: Resilienzen und Integration vormoderner Gesellschaften.“ Der Kernschwerpunkt aller Projekte ist das Thema Resilienz: Wie etablierten Gesellschaften oder Kulturen des iranischen Hochlandes widerstandsfähige und Krisen bewältigende Lebensweisen?
Und Sie können eine gemeinsame Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, des Saltmen and Archaeological Museum Zanjan und des Nationalmuseums Teheran besuchen: "Human Search for Ressources". Die Ausstellung zeigt die Geschichte der menschlichen Erfahrungen und Errungenschaften im Bergbau.
Auf dieser Homepage erfahren Sie alles rund um die Ausstellung - die brisanten Hintergründe sozusagen: Der Grabungsleiter Prof. Dr. Thomas Stöllner nimmt Sie mit untertage, Dr. Natascha Bagherpour Kashani berichtet über die Arbeit in und mit Iran und Sasan Saidi erzählt wie er über Nacht zum Kunststudium kam.
Hier finden Sie den Film zur Eröffnung.
Thomas Stöllner und Susan Zare werden Sie durch die Ausstellung und den Abend führen.Im Gespräch flechten sie Grußworte und Statements unserer Unterstützer:innen und Förder:innen ein, zeigen Impressionen aus einem langjährigen Forschungsprojekt und werfen gemeinsam mit Ihnen einen Blick hinter die Kulissen der Ausstellung.
Tod im Salz - der Digitale Rundgang
Human Search For Ressources - der Digitale Rundgang
Weitere Informationen
Öffnungszeiten
Di bis So.
09:30 bis 17:30 Uhr
jeden ersten Donnerstag
09:30 bis 20:30 Uhr
geschlossen
montags, sowie auch am 01.01. | 01.05. | 24. bis 26. und 31.12.
Wir behalten uns kurzfristige Änderungen der Öffnungszeiten vor. Bitte beachten Sie, dass Tiere in unserem Haus nicht gestattet sind.
Preise
Dank der großzügigen Förderung der RAG-Stiftung kann die „Zahl watte willst“-Regelung für Tagestickets fortgeführt werden.
Eine Übersicht der Eintrittspreise des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Leibniz Forschungsmuseum für Georessourcen finden Sie hier.
Anreise
Deutsches Bergbau-Museum Bochum Am Bergbaumuseum 28 44791 Bochum
Besuchereingang Museum: Europaplatz 1 Besuchereingang DBM+: Schillerstraße | Europaplatz Verwaltungseingang: Am Bergbaumuseum 28 Anlieferung: Schillerstr. 23 (Hofeinfahrt Nr. 20)
Anreise mit Bus & Bahn
Ab Bochum Hbf - U 35 Richtung Herne Haltestelle "Deutsches Bergbau-Museum". Weitere Infos finden Sie auf den Seiten der BOGESTRA und des VRR Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.
Anreise mit dem Auto
A 40, Ausfahrt BO-Zentrum, Richtung Zentrum nach ca. 2 km liegt das Museum auf der linken Seite
A 43, Ausfahrt Bochum Riemke/Zentrum, Richtung Zentrum nach ca. 4 km liegt das Museum auf der linken Seite
Parken
Bitte beachten Sie die begrenzten Parkmöglichkeiten. Sie können sowohl auf den öffentlichen Flächen rund um das Museum als auch auf dem Parkplatz an der Einmündung der Straße Am Bergbaumuseum in die Herner Straße parken. Am Wochenende ist zusätzlich das Parkhaus der Polizei in der Schillerstraße für Sie geöffnet. Vor dem Museum stehen insgesamt sieben Busparkplätze zur Verfügung.
Tod im Salz - Die Rätseltour im Deutschen Bergbau-Museum
Habt ihr Lust, die Ausstellung auf eine ganz andere Art zu erkunden? Mit der interaktiven Rätseltour vom Rätselraum Ruhrpott werdet ihr euren Besuch im Deutschen Bergbau-Museum mit Sicherheit nicht so schnell vergessen. Denn hier heißt es: Abenteuer statt Audioguide!
Hier finden Sie alle Veranstaltungen rund um die Sonderausstellung: Vorträge, Thementage, Spätschichten und vieles mehr.
Angebote für Kinder
Unterwegs mit Amyra und Archibald Loge
Wie arbeiten Archäolog:innen eigentlich? Welche Geheimnisse gilt es, in einem Salzbergwerk in Iran zu entschlüsseln? Und was hat es mit dem „Tod im Salz“ auf sich? Geht gemeinsam mit Amyra und Dr. Archibald Loge auf Spurensuche!
Ihr findet die beiden in unserem virtuellen Rundgang der Ausstellung „Tod im Salz. Eine archäologische Ermittlung in Persien“. Haltet einfach nach Amyra Ausschau!
Fragen und Antworten
Bitte beachten Sie die aktuellen gesetzlichen Auflagen und geltenden Hygienestandards.
Nein, das Filmen und Fotografieren in der Sonderausstellung ist nicht erlaubt.
Nein, es gibt aktuell kein öffentich zugängliches WLAN im Museum.
Nein, es gibt keinen Audioguide. Allerdings finden Sie in der App des Deutschen Bergbau-Museums Bochum Augmented Reality-Anwendungen. Erkunden Sie damit den Salzberg und untersuchen Salzmann 4!
Besuchende mit Mobilitätseinschränkungen und Besuchende mit Kinderwagen werden in der aktuellen Situation gebeten, den Besucherservice anzurufen. Wir öffnen Ihnen die Tür und schalten den Aufzug frei.
Besucherservice + 49 234 5877-126
Das Museum ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eigenständig zu erreichen. Separat ausgewiesene Parkplätze stehen in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Für Menschen mit Rollstuhl sind auch das Fördergerüst und in einigen Teilen das Anschauungsbergwerk zugänglich. Bitte nehmen Sie daher vor Ihrem Besuch Kontakt mit unserem Besucherservice auf.
Gästen mit Behinderungen und für entsprechende Gruppen bietet unser Museum nach Voranmeldung individuell angepasste Führungen.
Im Umgang mit Toten steht die Archäologie vor einem Dilemma: Einerseits besteht der Wunsch, mit größtmöglicher Präzision über Leben und Tod der Verstorbenen zu berichten. Andererseits gilt es, einen respektvollen Umgang mit den sterblichen Überresten zu gewährleisten. In diesem Spannungsfeld bewegen sich auch Ausstellungen, in denen menschliche Körperteile öffentlichpräsentiert werden. Forscher:innen, aber auch Besucher:innen, stehen vor der Frage, wo die Neugier endet und wo die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen beginnen. Für unsere Ausstellung haben wir beschlossen, die originalen Körperteile zurückhaltend und dunkel zu präsentieren. Sie haben die Möglichkeit, diesen Ausstellungsteil zu umgehen.
Tiere dürfen nicht ins Museum. Ausnahme sind Assistenzhunde.
Nein, es besteht ein generelles Rauchverbot im Museum.
Podcast: Dominic Bachmann vom Science Blog "Unterirdis.ch" hat sich virtuell mit Prof. Dr. Thomas Stöllner getroffen, um über die Ausstellung zu sprechen.
Das Salzbergwerk von Douzlākh liegt im nordöstlichen Teil des westlichen iranischen Hochlands. Diese Region hat eine lange und bewegte Geschichte von der Steinzeit bis in die Moderne, die uns jedoch noch viele Rätsel zu lösen aufgibt.